Petershagen. Es wirkt fast wie gemalt: Das Foto vom Sonnenaufgang hinter dem Kraftwerk. Abend- und Morgenrot, das Blau des Himmels, der Regenbogen, Wetterleuchten oder auch der Blitz: Licht- und Farberscheinungen am Himmel ziehen immer wieder unsere Blicke auf sich. Wie aber kommt das vielfältige Farbenspiel am Himmel zu Stande?
Ohne Atmosphäre würden wir den Himmel über uns selbst bei Tag tief schwarz sehen. Neben den Luftmolekülen enthält die Atmosphäre auch Wassertröpfchen und feste Partikel, Staub und Rauch. Durch all diese Teilchen wird das weiße Sonnenlicht verändert.
Die blaue Farbe des Himmels entsteht durch die Streuung und seitliche Ablenkung der kurzwelligen Strahlung an Luftmolekülen. Sie erhellen den gesamten Himmel. Das Himmelsblau ist farblich um so intensiver, desto reiner die Luft ist. Das ist besonders bei frisch eingeflossener Kaltluft der Fall, in der es kaum Verunreinigungen gibt.
Steht die Sonne tief am Horizont, ist der Weg der Sonnenstrahlen durch die Atmosphäre länger. Dabei wird der blaue Farbanteil des Lichtes weggestreut. Übrig bleiben die gelben und besonders die rötlichen Anteile, die für das Morgen- und Abendrot sorgen. Schauen Sie einmal genau hin: Beim Sonnenauf- und Untergang kann man gelegentlich auch ein grünes Leuchten entdecken, beim Sonnenaufgang vor allen anderen Farben, beim Sonnenuntergang danach.
Die prächtigen Farben eines Regenbogens entstehen, wenn die Wassertröpfchen eines Regenbandes gradlinig von Sonnenstrahlen getroffen werden. Die Tropfen wirken dann wie ein Prisma, das das Sonnenlicht in seine Spektralfarben (Blauviolett, Blau, Grün, Gelb, Orange bis Rot) „zerlegt“. Die Reihenfolge der Farben ist dabei stets gleich. Zu sehen ist das Schauspiel nur, wenn die Sonne im Rücken des Betrachters steht und sich der Regenvorhang vor ihm befindet. Je tiefer die Sonne steht, desto breiter ist der Bogen. Am eindrucksvollsten erscheint er dementsprechend kurz bevor die Sonne untergeht. Je nach Wettersituation sind manchmal auch mehrere Bögen gleichzeitig zu sehen.
Größten Respekt haben wir vor dem Gewitter. Bei der elektrischen Entladung verursacht der Blitz innerhalb von Sekundenbruchteilen eine Stromstärke von bis zu 400.000 Ampere. Die Luftmoleküle leuchten hell auf, weil sie auf circa 30.000 Grad Celsius erhitzt werden. Daher das breite Lichtband mit vielen Verästelungen. Ist die Blitzentladung mehr als 18 km entfernt, spricht man von Wetterleuchten am Himmel. Kirchturmspitzen können wegen der hohen elektrischen Spannung manchmal sogar schon kurz vor einem Gewitter aufleuchten. Diese Erscheinung wird Elmsfeuer genannt.
Text: Klaus-Peter Vogel, Fotos: Dietmar Meier