Petershagen (ddm). Wahrscheinlich könnte Joachim Weike mittlerweile ein kleines Buch über die Erfahrungen schreiben, die er bei den bisherigen Maßnahmen zur Umgestaltung der Ösper in den vergangenen Jahren gesammelt hat. Galt es für den Geschäftsführer des Wasserverbandes Weserniederung doch nicht nur, konkrete Projektideen zu entwickeln, um der Ösper mehr Freiraum zu geben und damit im unmittelbaren Umfeld auch mehr Lebensraum für Fauna und Flora bereitzustellen. Akzeptanz bei Grundeigentümern und Anwohnern schaffen, die Politik überzeugen, gesetzliche Vorgaben und Verwaltungsvorschriften sowie verschiedene Fachbehörden unter einen Hut bringen, eine Finanzierung sicherstellen und die technische Umsetzung der Maßnhmen überwachen – angesichts der Fülle der Aufgaben liegt der Vergleich mit einem Hürdenlauf nahe, bei dem ständig neue Herausforderungen auf die Läufer warten. Dass dabei eine Menge Know-how zusammengekommen ist, belegt insbesondere die Renaturierung, die 2023/24 auf einem zwei Kilometer langen Abschnitt der Ösper in Maaslingen umgesetzt worden ist – ein Projekt, das man mittlerweile getrost als kleines Aushängeschild auch für die Stadt Petershagen bezeichnen kann. Wie Joachim Weike berichtet, hat der Wasserverband für die schon durchgeführten Arbeiten viele, überwiegend positive Rückmeldungen erhalten – was für neue Motivation gesorgt hat: „Das ermutigt uns, über weitere mögliche Maßnahmen nachzudenken.“ Dabei probiert der Wasserverband einen neuen Ansatz. Neben den bereits in Planung befindlichen Maßnahmen im Bereich Friedewalde und Holzhausen II, für die schon ein Bodenordnungsverfahren läuft, kann sich der Geschäftsführer des Wasserverbandes auch noch weitere kleine Maßnahmen im und am Gewässerprofil zwischen Eldagsen und Friedewalde vorstellen – und setzt dafür auf die Mitwirkung der Anlieger: „Wir möchten Sie bitten, darüber nachzudenken, ob Sie sich auch im Bereich Ihres Anliegergrundstücks die Durchführung von Maßnahmen zur Verbesserung der Ösper grundsätzlich vorstellen können“, heißt es in einem Schreiben des Wasserverbandes an die rund 75 Ösper-Anlieger in dem genannten Bereich. Neben ausführlichem Infomaterial ist dem Schreiben auch ein Fragebogen beigefügt, mit dem sich der Wasserverband einen Überblick verschaffen möchte, wo eine grundsätzliche Bereitschaft besteht, über Maßnahmen ins Gespräch zu kommen. „Die Teilnahme ist selbstverständlich freiwillig und die Rückmeldung ist unverbindlich“, betont Joachim Weike.
