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Im letzten Teil unserer Reihe über Mitarbeiterinnen in eher männertyischen Berufen blicken wir diesmal nach Ovenstädt und Lahde.
Kristin, Nele, Lena und Juana arbeiten als Industriemechanikerinnen.

Lahde/Ovenstädt (ddm). Im letzten Teil unserer Reihe über Mitarbeiterinnen in heimischen Betrieben, die in eher männertyischen Berufen tätig sind oder ausgebildet werden, blicken wir diesmal nach Ovenstädt und Lahde. Kristin Meyer aus Meßlingen wurde ein Handwerksberuf quasi in die Wiege gelegt. „Meine ganze Familie ist schon immer im Handwerk tätig gewesen. Mein Vater hat eine Ausbildung im Metall-Bereich absolviert, sich dann aber als Tischler selbstständig gemacht“, erzählt sie. Schon als Kind habe sie immer alles mitbekommen, wie sie im Gespräch erzählt. 2022 hat Kristin Meyer das Abitur absolviert und wollte eigentlich im planerischen Bereich studieren. „Viele haben mir geraten, vor dem Studium eine Ausbildung zu machen und dabei schon tiefer in den Bereich hineinzuschauen“. Gesagt, getan. Die Suche nach dem Ausbildungsplatz gestaltete sich recht einfach: Ihr ältester Bruder Stephan Meyer, auch gelernter Tischler, hat vor drei Jahren das Unternehmen „Meyer Innenausbau und Projektentwicklungsgesellschaft mbH“ gegründet und die Tischlerei Lange in Ovenstädt übernommen. Da MIP zu der Zeit auf der Suche nach einer Auszubildenen war, hat Kristin Meyer den Platz im Familienunternehmen gerne angenommen.
„Die Entscheidung ist rückblickend genau richtig gewesen, denn das Arbeiten mit Holz macht mir Spaß und der Beruf ist sehr vielfältig.Das Handwerk ist aber auch anstrengend, denn es heißt nicht umsonst Handwerk, weil hier viel mit der Hand gemacht wird“, erzählt sie von ihren Erfahrungen. Kristin Meyer möchte die Ausbildung verkürzen und im Anschluss studieren gehen — nicht, weil ihr der Beruf nicht gefällt, sondern, weil sie sich weiterbilden möchte. Die MIP GmbH bietet zu 2024 wieder einen Ausbildungsplatz an. Interessierte können vorab bei einem Praktikum den Betrieb und die Arbeit kennen lernen.
Von der Holzverarbeitung jetzt ein Sprung zum Metallhandwerk, in die CNC-Abteilung der Firma Paletti, die im Lahder Gewerbe- und Industriegebiet ansässig ist. Das Unternehmen produziert hier Aluminium-Profile und Systemlösungen für die Industrie, die höchsten Qualitätsanforderungen genügen müssen. Dazu gehören unter anderem Laserschutzkabinen, Messaufnahmen für die Automobilindustrie und Linearsysteme, wie Betriebsleiter Enrico Kahl erläutert. Im Lahder Werk des Unternehmens sind 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, darunter mit Kristin, Nele, Juana und Lena vier junge Damen als Zerspanungsmechanikerin in der CNC-Abteilung. Kristin, die schon seit 12 Jahren bei Paletti arbeitet, ist mittlerweile Schichtleiterin und wird dazu Ende des Jahres auch den Meistertitel führen. Nele ist seit acht Jahren im Unternehmen, Juana seit fünf und Lena mit Unterbrechungen seit acht Jahren. Im Gespräch führten alle vier ähnliche Gründe für ihre Berufsentscheidung an und umschrieben ihre Motivation mit einer fast schon philosophischen Formulierung: „Weil wir durch Zerstörung Neues entstehen lassen.“ Ähnlich wie ein Bildhauer arbeiten die vier aus Aluminium-Rohlingen Werkstücke für unterschiedlichste Anwendungen heraus. Statt Hammer und Meißel ist hier allerdings eine computergesteuerte CNC-Fräse im Einsatz. Dass gerade die ständig wechselnden Aufgaben für Zufriedenheit mit der Arbeit sorgen, auch darin waren sich die vier einig: „Wir sehen am Ende des Tages, was wir gemacht haben — und können das Ergebnis direkt in der Hand halten.“

Kristin Meyer absolviert eine Ausbildung zur Tischlerin. Fotos: kri

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