Petershagen (ddm). In seiner Rede zur Proklamation der Königspaare 2024 formulierte Hendrik Martius, Stadtmajor der Bürgerschützengesellschaft Petershagen, auch einige Gedanken zum Begriff „Heimat“, mit denen er sicher nicht nur Bürgerschützen aus der Ortschaft Petershagen aus der Seele gesprochen hat. Geht es hier doch um ein Fundament des Zusammenlebens, um Werte, die im ländlichen Raum sicher einen anderen Stellenwert haben als im hektischen Getriebe einer Großstadt. Hier ein Auszug: „Die Bürgerbataillone sind Träger einer langen Tradition, die bei der Bürgerschützen-Gesellschaft Petershagen bis ins Jahr 1556 zurückreicht. Bürgerbataillone sind ebenso eine besondere Stätte westfälischer Brauchtumspflege, die keineswegs rückwärtsgewandt ist, sondern vielmehr und nachdrücklich das Erbe der Vergangenheit bewahren, sichern und an die nächste Generation weitergeben wollen. Im Klartext: Die Bürgerbataillone im Kreis Minden-Lübbecke sind ein starkes Stück Heimat! Der Begriff Heimat war Jahrzehnte lang verpönt, war negativ belastet, stand für rückwärtsorientiert und weltfremd, für dumpfes Gedankengut. Heute hat sich der Heimatbegriff aber gewandelt, Heimat ist für viele Mitbürger ein geliebtes Stück Geborgenheit geworden. Heimat bedeutet Zufriedenheit, Freundschaft und Vertrauen. Traditionelle Brauchtumspflege in einer Welt, die aus den Fugen geraten zu sein scheint, und einer Globalisierung, die nicht jedem einen Sturm der Begeisterung entlockt. Unsere Schützenvereine sind ein starkes Stück Heimat – und das ist gut so! Unsere Gesellschaft wird durch tradierte Werte zusammengehalten. Zu diesen zähle ich die Freundschaft, Liebe, Nächstenliebe, Freisinn und Gerechtigkeit sowie Pflichterfüllung und Treue. Diese Werte in die nächste Generation weiterzutragen ist unsere wichtigste Aufgabe. Sonst stirbt ganz langsam, kaum spürbar, der Reichtum des Lebens in unseren Vereinsgemeinschaften aus. Dass dies nicht geschieht, hängt von jedem einzelnen ab. Petershagen wird nur so bleiben, wenn alle ihren Beitrag dazu leisten – als Vater, als Mutter, als Partner, als Nachbar oder eben als Schützenbruder und Schützenschwester. Um es einfach zu sagen: Es kann nur ein Motto gelten: WIR statt ICH! Einer hilft dem anderen, unabhängig von Herkunft, Religion und Alter. Auch das Tragen eines Holzgewehres stellt kein sinnentleertes Ritual dar, sondern ein schönes und stolzes Zeichen. Schön, weil es zeigt, dass wir keine todbringenden Waffen mehr einsetzen müssen, stolz, weil wir zeigen, dass wir im bescheidenen und überschaubaren Rahmen unserer Vereinsgemeinschaften bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und unser Brauchtum zu pflegen und zu schützen. Wir alle sind ein starkes Stück Heimat! Und weil das schon seit vielen Jahren so ist, haben wir Grund zu feiern. Also dann, feiern wir das Leben, feiern wir Schützenfest!
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