Donnerstag, 26. Dezember 2024

Anzeige

Surprises in Hülle und Fülle

Todtenhausen/Kutenhausen. Kurz vor den Sommerferien lud der Jugendchor Tookula zu seinem diesjährigen Surprise-Konzert Anfang Juli in die Christuskirche Todtenhausen/Kutenhausen ein und glänzte mit einer hervorragend geschlossen Leistung. Die rund 80 Sängerinnen und Sänger bildeten eine sangesstarke Einheit auf der Bühne und beeindruckten die zahlreichen Zuhörer mit ihrem runden, ausgebildeten Chorklang.

In intensiven Proben stellten die Tookulaner unter der Leitung von Frauke Seele-Brandt und versierter Begleitung von Larissa Siegfried am Klavier ein sehr facettenreiches Konzertprogramm zusammen. Bereits bei ihrem Auftritt in der Nicolaikirche zum Kirchentag in Dortmund ernteten sie viel Beifall für ihre überaus berührende Darbietung. Nun konnten sie ihr Können auch vor heimischen Publikum in der voll besetzten Christuskirche zeigen. Die überwiegend modernen Chorstücke wie „Ain´t-a that good news“ von William L. Dawson und „Seal Lullaby“ von Eric Whitacre wurden durch die verschiedensten Songs unterschiedlicher Genres abgerundet. Dabei fanden traditionelle Lieder wie „Von allen Seiten“ oder “Zigeunerleben“ (R. Schumann) ebenso ihren Platz wie „A million dreams“ aus dem Film „The Greatest Showman“ und „Havanna“. Die beiden letztgenannten Titel wurden in Zusammenarbeit mit dem Jazzclub Minden und finanziert durch die Strothmann-Stiftung in einem Workshop Anfang des Jahres vorbereitet. Nun ließen es sich die Workshop-Gestalter Juliette Jacobsen (Gesang), Klaus Merkel (Gitarre), Tobias Decker (Schlagzeug) und Mario Ehrenberg-Kempf (Bass) nicht nehmen und begleiteten den Chor bei den gemeinsam erarbeiteten Songs  – ein besonderes Hörerlebnis! Und diese Chormomente zogen sich durch den ganzen Konzertabend. Dabei ist immer wieder die herausragende Intensität, mit der der Chor agierte, hervorzuheben. Mit unterschiedlichen Chorchoreographien und wechselnden Besetzungen gelang es den Sängerinnen und Sängern, nicht nur Abwechslung ins Konzert zu bringen, sondern auch den Charakter des Gesungenen eindrücklich zu unterstreichen. Dass viele Tookulaner in der Lage sind, auch als Solisten zu bestehen, kam besonders bei den Special Acts, den Überraschungsauftritten, zur Geltung (von denen oft auch die Chorleitung nichts weiß).

Anzeige

An diesem lauen Juli-Abend gab es fast so viele Surprises wie einstudierte Chorlieder. Angefangen von einem herzergreifenden Song eines Chorvaters über nur zu gut bekannte WLAN-Probleme, fanden instrumentale Stücke mit dem Cello ebenso viel Gefallen wie die zahlreichen aktuellen Popsongs, die von verschiedenen Chorsolisten eindrucksvoll dargeboten wurden. Auch selbstkomponierte Songs von Chorschülerinnen, (u. a. von der KIKA -Mein Song“-Teilnehmerin Hannah Stanesby) wurden für das Publikum auf die Bühne gebracht. Dabei begleiteten sich die jungen Singer-Song-Writerinnen jeweils selbst am Klavier. Begeisterung erntete auch der musikalische Hinweis, dass es rapide auf die Weihnachtszeit zuginge: Mit dem inbrünstig dargebotenem bekannten Glee-Song „Jingle bell rock“ ließen ehemalige und aktuelle Chorleiter eine zarte Weihnachtsstimmung bei gefühlten 30 Grad aufkommen.  

Zum Abschluss eines Surprise-Konzertes heißt es auch immer Abschied nehmen. Für einige Chorschülerinnen steht nach dem Schulabschluss ein neuer Lebensabschnitt an und sie verlassen die Chorbühne, um die Ausbildung oder das Studium aufzunehmen. Mit herzlichem Dank und großem Applaus wird die Abschiedsrose von der Chorleitung überreicht. Mit „Hand in Hand“, in das auch alle Ehemaligen mit einstimmen, und dem singenden Auszug der Tookulaner endet ein besonderer Konzertabend in der Christuskirche.

Text und Foto: privat/Anja Gadau-Mohr/Chorschule Christuskirche

Das könnte Sie auch interessieren
Petershagen

Wiehnachten, reine Nervensoke

Dieses Mal schreibt Friedrich-Wilhelm Graue aus Wasserstraße in seiner plattdeutschen Geschichte über Weihnachten als reine Nervensache.