Donnerstag, 26. Dezember 2024

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Fotografie trifft Heimatgeschichte

Anfang November wurde im BÜZ am Johanniskirchhof die Buchpublikation „Minden. Stadt an der Weser“ vorgestellt.
Benjamin Kerstin (r.) und Jürgen Sturma bei der Buchvorstellung Foto: ddm

Minden (ddm). Im BÜZ am Johanniskirchhof herrschte ein ziemliches Gedränge, als der Mindener Fotograf Benjamin Kersting und Mindens Stadtheimatpfleger Jürgen Sturma Anfang November ihre Buchpublikation „Minden. Stadt an der Weser“ vorstellten. Und dabei auf unterhaltsame Weise und gewürzt mit einer Prise Humor Einblick in Entstehung eines Bildbandes gaben, der durchaus auch den Charakter eines Zeitdokumentes hat. Engagierte Fotografen haben meistens Themen und Motive, denen sie sich bevorzugt widmen. Bei Benjamin Kersting, der 1977 in Petershagen geboren wurde und seit gut 30 Jahren mit der Kamera unterwegs ist, sind es insbesondere Stadt- und Landschaftsansichten und prägende Bauwerke, von der Industriearchitektur bis zum Kulturdenkmal, die er mit der Kameralinse und dem besonderen Blick eines Künstlers dokumentiert. Rund 90 Fotografien enthält der Bildband, die nicht nur, wie der Buchtitel impliziert, in Minden, sondern auch in Petershagen und Porta aufgenommen worden sind. Aus dem Stadtgebiet von Petershagen sind es das Alte Amtsgericht, das Schloss, die Synagoge, die Glashütte Gernheim, das Kraftwerk Heyden, die Mühlen in Lahde und Seelenfeld, die Fährstelle, das Storchenmuseum, die Burg Schlüsselburg und das Scheunenviertel in Schlüsselburg sowie die Kirche in Lahde, die Eingang in das Buch gefunden haben. Zu Benjamins Kerstings Art zu fotografieren gehört immer auch der Blick auf die Lichtverhältnisse, die Suche nach und das Warten auf Lichtsituationen, die die aufgenommenen Motive im wahrsten Sinne des Wortes in einem anderen Licht erscheinen lassen. Auch deswegen nutzt er gerne Stativ, Filter und Langzeitbelichtung während der Zeit der Dämmerung, die Fotografen als „Blaue Stunde“ bezeichnen, oder ist schon bei Sonnenaufgang mit der Kamera unterwegs. „Fotografieren ist ein bisschen wie Angeln, nur schöner“, umschrieb der Fotograf schmunzelnd seinen Arbeitsstil. Die Art der vom herausgebenden Verlag gewünschten Bildbeschreibungen erwiesen sich als unerwartete Herausforderung. Der Verlag hatte festgelegt, dass die Bildunterschrift pro Foto gerade mal drei bis vier Sätze umfassen durfte — bei historischen Objekten, über die man ganze Bücher verfassen könnte, eine anspruchsvolle Aufgabe. Benjamin Kerstings Idee, den Mindener Stadtheimatpfleger Jürgen Sturma für diese Aufgabe zu gewinnen, erwies sich als hervorragender Schachzug. Allerdings hatte der auch für den Fotografen einen gewissen „Preis“. Wie Jürgen Sturma mit einem Augenzwinkern verriet, hat Benjamin Kersting im Verlauf der Zusammenarbeit das Amt das Ortsheimatpflegers von Rodenbeck übernommen. Der Bildband ist in Minden unter anderem beim Bücherwurm, bei Thalia, bei Minden Marketing oder auch über den online-Buchhandel zum Preis von 17,90 Euro zu beziehen.

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