Von Karl Friedrich Deerberg
Das Kraftwerk Lahde soll in diesem Jahr endgültig stillgelegt werden. Weitere Kohle- und Atomkraftwerke werden in den nächsten Jahren folgen. Wie von Umweltaktivisten und Klimarettern immer behauptet wird, „verstopft“ dann endlich kein Kohlestrom mehr die Leitungen.
Im letzten Jahr betrug der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien erstmals mehr als 50 Prozent an der Gesamtstromerzeugung. Das Problem bei Solarstrom ist allerdings, dass nur Strom produziert wird, wenn die Sonne scheint. Die Windräder erzeugen nur Strom, wenn der Wind weht. Weht er zu schwach, wird keine Energie erzeugt, weht er zu stark, schalten die Windkraftanlagen zum Eigenschutz ab.
Ein markantes Datum sollte daher Anlass sein, für die „alternativlose“ Energiewende nach Alternativen zu suchen. Am 8. Januar 2021 gegen 14 Uhr stand Europa kurz vor einem Blackout. Ausgehend von Rumänien, fiel die Stromfrequenz unter den kritischen Wert von 49,8 Hertz. In Deutschland, Frankreich und Italien wurden große Stromverbraucher vom Netz genommen, ein sogenannter Lastabwurf, und alle zur Verfügung stehenden Kraftwerke wurden hochgefahren. Über ganz Europa war der Himmel bedeckt und es herrschte weitgehend Windstille. Aus diesem Grund fielen Sonne und Wind für die Stromerzeugung aus.
Sie als Leser werden sich fragen: Kann das sein? Die Medien haben doch gar nicht darüber berichtet? Hier stellt sich nun die Frage, womit der öffentlich-rechtliche Rundfunk eigentlich seine Berechtigung hat? Es heißt immer, dass wir den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zur neutralen, unvoreingenommenen Berichterstattung benötigen. Angenommen die Energiewende ist positiv, über negative Ereignisse wie diesen Beinahe-Blackout wird aber nicht berichtet, ist das dann Selbstzensur?
Informationen fand man nur im Internet zum Beispiel unter „Blackout 08. Januar 2021“. Erschreckend, dass die gesamte Medienlandschaft dieses Ereignis verschwiegen hat. Dunkle und windstille Zeiten wird es auch in Zukunft geben. Wenn zu diesem Zeitpunkt alle Kohle- und Atomkraftwerke vom Netz genommen wurden, wird es bei einem Netzabfall, wie am 8. Januar, unweigerlich zu einem europaweiten Netzausfall kommen – ein großflächiger Blackout. Dann werden die Stromleitungen „leer“ sein und aus der Steckdose kommt kein Strom mehr. Um das gesamte Netz wieder hochzufahren und alle Verbraucher wieder mit Strom zu versorgen, wird es sicherlich einige Tage dauern.
Das wird für die heutige Jugend eine ganz neue Erfahrung werden. Eben noch demonstrierte sie für den Kohleausstieg und jetzt sitzt sie ohne Strom zu Hause und kann das Smartphone nicht mehr laden. Praktisch mit dem Smartphone aufgewachsen, bricht plötzlich die vermeintlich einzige Kommunikation ab. Eine ganz neue Lebenserfahrung.
Wenn man im Blackout nicht im Dunkeln sitzen will, sollten man genügend Kerzen im Haus haben. Wenn man im Blackout hin und wieder eine warme Mahlzeit braucht, sollte ausreichend Grillkohle bereitgehalten werden. Zusätzlich vielleicht noch ein paar Taschentücher, um den Jugendlichen die Tränen zu trocknen, wenn sie endlich gemerkt haben, dass sie jahrelang den falschen Propheten gefolgt sind.