Windheim (sk). Für Chiara Henke stand schon früh fest, dass sie nach dem Abitur ins Ausland gehen möchte. „Mir standen viele Möglichkeiten offen und ich hatte viele Ideen – von einer Fahrradtour über den Umbau eines Campers bis hin zu Work and Travel“, berichtet die 18-jährige Windheimerin. Da ihr diese Optionen allerdings zu riskant und zu teuer schienen, entschied sie sich für einen Freiwilligendienst, um fremde Kulturen kennenzulernen und ihrer Leidenschaft für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen nachzugehen. „Seit meinem 13. Lebensjahr engagiere ich mich in der evangelischen Kirche in Windheim in der Kinder- und Jugendarbeit und konnte dadurch bereits diverse Schulungen absolvieren“, erklärt Chiara Henke. Durch dieses kirchliche Netzwerk ist sie dann auch schnell auf verschiedene Organisationen gestoßen, die Freiwilligendienste im Ausland anbieten. Sie hat sich intensiv damit auseinandergesetzt und sich für die katholische Organisation „Franziskaner Helfen“ entschieden. Das ausgewählte soziale Projekt bietet Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 16 Jahren in den Favelas von São Paulo in Brasilien einen sicheren Ort nach der Schule, an dem sie ihre Interessen frei entfalten können. Durch mehrere Seminare wurde Chiara Henke von der Organisation auf ihren Freiwilligendienst vorbereitet und auch während ihres Einsatzes in São Paulo stehen ihr Ansprechpartner zur Verfügung, die sie unterstützen. Am 27. August 2024 startete die Windheimerin ihre große Reise nach Brasilien, wo sie noch bis zum 11. August 2025 bleiben wird. Die Sprachbarriere war zu Beginn des Freiwilligendienstes eine große Herausforderung, da sie ohne nennenswerte Sprachkenntnisse gestartet ist. „Neben Gestik und Mimik nutzte ich in den ersten Wochen den Google Übersetzer um mich verständlich zu machen. Zwei Wochen nach meiner Ankunft absolvierte ich einen vierwöchigen Sprachkurs um die Grundlagen zu lernen“, zeigt Chiara Henke anfängliche Schwierigkeiten auf. Gemeinsam mit einem weiteren deutschen Freiwilligen der Organisation „Franziskaner Helfen“ lebt sie in Brasilien in einem Männerkloster einer Partnerorganisation. Ihre Aufgaben im Projekt sind vielfältig: Sie hilft in der Küche, bietet einen Computerkurs zum Lernen und Spielen sowie verschiedene Bastelangebote für die Kinder an. Aber auch Dekorationen für Feste, Ballspiele und Unterhaltungen mit den Kindern gehören dazu. In ihrer Freizeit erkundet die Windheimerin touristische Orte, besucht Museen und Parks sowie Clubs und Bars. Da in Brasilien Konzerte und Straßenfeste mit den unterschiedlichsten Musikstilen sehr beliebt sind, entschied sie sich einen Tanzkurs zu belegen um traditionelle Tänze wie Salsa, Samba und Forró zu lernen. Für die Zeit nach ihrem Freiwilligendienst hat Chiara Henke bereits Pläne: „Ich möchte im sozialen Bereich tätig sein und strebe daher ein Studium der Sozialen Arbeit an. Darüber hinaus kann ich mir vorstellen, an internationalen sozialen Projekten mitzuwirken.“ Da sich der Freiwilligendienst über Spenden finanziert, ist jede finanzielle Unterstützung hilfreich. Für Interessierte hat Chiara Henke einen Instagram-Kanal namens „weltenbummler_“ sowie den WhatsApp-Kanal „Weltenbummel“ eingerichtet, wo sie über ihren Freiwilligendienst in São Paulo berichtet und über die auch das Spendenkonto angefragt werden kann. Für alle die nach der Schule ins Ausland gehen möchten um ein Freiwilligenjahr zu absolvieren, hat Chiara Henke einen Tipp: „Auf der Internetseite www.weltwaerts.de erhält man Informationen über Organisationen die einen Freiwilligendienst anbieten sowie über Projekte in verschiedenen Ländern. Sobald man sich für ein oder mehrere Projekte entschieden hat, kann man sich auf der Seite auch direkt dafür bewerben.“
