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Barrierefreier Zugang zur Wassermühle Döhren geschaffen

Dank einer mobilen Rollstuhlrampe ist der Zugang zum Innenraum der Wassermühle Döhren und der Mühelstübe nun auch barriefrei.
Die Wassermühle in Döhren ist nun auch barrierefrei zu erreichen. Über eine Service-Klingel am Eingang des Weges zur Wassermühle lässt sich Unterstützung anfordern. Fotos: Privat

Döhren (pa). Neben den bereits bestehenden barrierefreien Toiletten haben die Mitglieder der Mühlengruppe der Wassermühle in Petershagen-Döhren einen weiteren Schritt gemacht, Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, den Zugang zum Innenraum der Mühle und der Mühlenstube zu ermöglichen. Die Wassermühle Döhren ist vermutlich vor 1669 erbaut worden. Über Jahrhunderte hinweg war sie die Getreide- und Ölmühle der Döhrener Bevölkerung. Im Jahr 1961 brachte der Bruch des Stauwehrs den Mahlbetrieb zum Erliegen. Durch die zunehmende Industrialisierung war der Betrieb einer Mühle in dieser Form aber schon vorher nicht mehr wirtschaftlich. Anschließend verfiel sie in einen „Dornröschenschlaf“. Ab 1984 wurde sie dann durch eine gemeinsame Initiative der Besitzerfamilie Ehlerding und der Kulturgemeinschaft Döhren mit großem Engagement restauriert. Im Jahr 1989 waren diese Arbeiten abgeschlossen. Mit fachlicher Unterstützung durch den Mühlenbauhof war die Wassermühle wieder voll funktionsfähig hergerichtet. Seitdem ist sie das Aushängeschild der Ortschaft Petershagen-Döhren und auch aktiver Teil des Mühlenkreises Minden-Lübbecke. Bedingt durch die Bemühungen, die Mühle im möglichst ursprünglichen Zustand zu präsentieren, kam es zu mehreren baubedingten Höhenunterschieden innerhalb der Mühle. Gleich nach dem Betreten der Mühle sind zwei Stufen zu überwinden und die Mühlenstube erreicht man ebenfalls erst nach der Überwältigung einer weiteren Stufe. An Mühlentagen und auch bei interessierten Besuchergruppen kam es daher immer wieder zu Hemmnissen, die Mühle zu betreten.
Um dieses Manko zu beseitigen, stellte die Mühlengruppe Döhren einen Antrag auf einen Inklusionsscheck beim Land Nordrhein-Westfalen, der auch zeitnah bewilligt wurde. Von dieser Förderung wurde jetzt eine mobile Rollstuhlrampe beschafft, die mobil eingeschränkten Menschen den barrierefreien Zugang ermöglicht. Die Rollstuhlrampe hat eine Klapp- und Teleskopfunktion. Sie ist bis zu einer Länge von 1,83 Metern ausziehbar. So kann sie an die bestehenden unterschiedlichen Höhenunterschiede angepasst werden. Die Rampe kann bis zu 325 Kilogramm belastet werden. Durch den vorhandenen Tragegriff und das geringe Gewicht von 16 Kilogramm lässt sich die Rollstuhlrampe von Mitgliedern der Mühlengruppe bei Bedarf schnell einsetzen. Bei dem Mühlentag Ende Juli wurde die Rollstuhlrampe erstmals eingesetzt. Interessierte Gruppen und Vereinen können die Rampe nach Absprache mit dem Sprecher der Mühlengruppe Burkhard Ehlerding unter 05705/1727 oder 410 gerne nutzen. Zwischenzeitlich wurde auch ein Klingelsystem erfolgreich erprobt. Es wurde erstmals bei dem Mühlentag am 13. Oktober aktiv eingesetzt. Am Eingang des Weges zur Wassermühle wird in einer für mobil eingeschränkte Menschen gut erreichbaren Höhe eine Hinweistafel angebracht. Auf dieser Tafel befindet sich der Bedienknopf einer Funkklingel. Nach dem Auslösen des Klingeltons werden die hilfsbedürftigen Besucherinnen und Besucher durch körperlich dazu fähige Mitglieder der Mühlengruppe beim Erreichen der Wassermühle unterstützt. Von den betroffenen Menschen wird die Unterstützung gerne angenommen und die Mitglieder der Mühlengruppe Döhren freuen sich, allen Menschen, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten, die Technik und Schätze der historischen Wassermühle zu präsentieren.

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