Donnerstag, 21. November 2024

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Petershagen erleben – November: Eine Zeit des Innehaltens

Evelyn Hotze schreibt dieses Mal über den Monat November als Zeit der Besinnung sowie des Erinnerns und Loslassens.

Foto: Stadt Petershagen

Vor kurzem hörte ich ein Lied mit dem Titel „Zwischen Himmel und Erde“. Es beginnt mit den Zeilen: „Zwischen Himmel und Erde ist ein Riss, und ein Kampf zwischen Licht und Finsternis. In dieser Zwischenzeit, in dieser Zwischenzeit.“ Diese Worte brachten mich unweigerlich zum Nachdenken – über den Monat November, der sich so oft wie eine Zwischenzeit anfühlt. Zwischen dem goldenen Herbst und der festlichen Adventszeit liegt dieser „Zwischenmonat“, der oft von trüben Tagen und stillem Gedenken geprägt ist. Mit den ersten nebeligen und regnerischen Tagen spüren wir bereits den Hauch des nahenden Winters. Der November ist für viele eine Zeit des Erinnerns und der Trauer. Am Volkstrauertag gedenken wir in unserer Region in stillen Feierstunden der Opfer von Krieg und Gewalt. In einer Welt, die zunehmend von Konflikten geprägt ist, wird es immer wichtiger, sich der Lehren der Vergangenheit bewusst zu sein. Es geht nicht um Heldengedenken, sondern um das Bewusstsein dafür, wie wertvoll Frieden und Menschlichkeit sind. Gemeinsam setzen wir ein Zeichen: für das Erinnern an vergangenes Leid und die Verpflichtung, uns für eine friedvolle Zukunft einzusetzen. Ein eindrucksvolles Beispiel hierfür ist die Arbeit der Dokumentationsstätte Ehemalige Synagoge Petershagen. Die Arbeitsgemeinschaft Alte Synagoge Petershagen hält das Gedenken an die jüdische Gemeinde wach, die in der Pogromnacht vom 9. November 1938 und während der Zeit des Nationalsozialismus ausgelöscht wurde. Auch in unserer Region wurden jüdische Mitbürger verfolgt, Synagogen zerstört und Existenzen vernichtet. Die Ereignisse jener Nacht mahnen uns, wie rasch Hass und Intoleranz zu unermesslichem Leid führen können. Die ehemalige Synagoge ist ein bedeutender Ort des Gedenkens und der Aufklärung. Hier wird Geschichte lebendig gehalten, um sicherzustellen, dass die Schrecken der Vergangenheit nie in Vergessenheit geraten. Der Trägerverein sucht derzeit eine neue Kraft, die hilft, dieses wichtige Erbe fortzuführen. Wer sich engagieren möchte, findet alle Details auf der städtischen Webseite unter www.petershagen.de im Bereich „NEWS“.

Erinnern und Loslassen – der November als Zeit der Besinnung
Neben dem Gedenken an die Opfer von Krieg und Verfolgung steht im November auch das persönliche Erinnern an unsere Verstorbenen im Mittelpunkt. Katholiken feiern Allerheiligen und Allerseelen, während evangelische Christen am Ewigkeitssonntag der Verstorbenen des letzten Jahres gedenken. Diese Tage bieten Raum, um innezuhalten und über die Vergänglichkeit des Lebens nachzudenken. Es ist eine Zeit des Loslassens, aber auch der Hoffnung – die Erinnerung an die Menschen, die wir verloren haben, bleibt in uns lebendig. Ganz gleich, welcher Religion man angehört oder ob man überhaupt gläubig ist, diese Zwischenzeit lädt uns ein, über das Leben und den Tod nachzudenken. Nutzen wir diese Tage für eine persönliche Reflexion, sei es bei einem Spaziergang in der Natur oder einem stillen Moment in einer Kirche oder auf einem unserer Friedhöfe. Die friedliche Atmosphäre des Novembers bietet den passenden Rahmen, um Abschied zu nehmen und Kraft zu tanken.

Aktiv bleiben in der Stille
Auch wenn die Tage kürzer und kühler werden, bietet der November zahlreiche Möglichkeiten, die Natur zu genießen. Ein Spaziergang entlang der Weser oder durch unsere kleinen und großen Ortschaften – das Rascheln der letzten Blätter unter den Füßen und der Nebel über den Feldern schaffen eine besondere Stimmung. Nebenbei tun Sie auch noch etwas für Ihre Gesundheit: Bewegung an der frischen Luft stärkt das Immunsystem und das Tageslicht fördert die Vitamin-D-Produktion, was für eine Extraportion gute Laune sorgt. Denn inmitten all der nachdenklichen Momente sollte eines nicht vergessen werden: Bewahren Sie sich Ihre Zuversicht. Lassen Sie sich nicht von trüben Tagen oder düsteren Nachrichten entmutigen. Wie es Oskar Wilde so treffend formulierte: „Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.“ In diesem Sinne: Lassen Sie sich vom November einladen – zum Erinnern, zum Innehalten und zum bewussten Erleben der Gegenwart.

Evelyn Hotze
Leiterin der Stabstelle Stadtmarketing

 

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