Lahde (kri). Am Freitagabend ereignete sich ein schwerer Unfall mit einem Sportboot auf der Weser in Petershagen südlich des Stauwehres. Eine Gruppe von mehreren jungen Erwachsenen war zum Wakeboardfahren auf der Weser. Bei einem leichten Wendemanöver war ein 21-jähriger vom Boot gefallen und von der Schiffsschraube angesaugt und eingeklemmt worden. Dabei wurde sein Bein zwischen der Schiffsschraube und einem statischen Teil des Bootes festgeklemmt, wie Einsatzleiter Patrick Wichmann vor Ort mitteilte. Das Boot wurde an einen Steg des angrenzenden Campingplatzes gezogen, zu dem auch die Rettungskräfte mit einem Großaufgebot eilten.
Von einem Schlauchboot der Feuerwehr aus betreuten die Einsatzkräfte den Verletzten, während Taucher der Freiwilligen Feuerwehr unter Wasser versuchten, ihn aus der Schraube zu lösen. Da die Taucher zunächst durch aufgewirbelte Sedimente keine klare Sicht hatten, wurde die Weser zeitweise für den Schiffsverkehr gesperrt. Erst als sich die Sedimente abgesetzt hatten, konnten die Taucher mit ihrer Arbeit beginnen. Der Versuch, den jungen Mann mit Schere und Spreizer zu befreien, war unter Wasser nicht erfolgreich. Wie Patrick Wichmann nach der Rettung berichtete, hat die Feuerwehr anschließend versucht, die beiden Schiffsschrauben abzubauen. „Wir mussten hier sehr vorsichtig vorgehen, da eine Schraube in seinem Bein steckte.“
Der Rettungshubschrauber Christoph 13 aus Bielefeld war alarmiert worden und landete direkt an der Unglücksstelle. Mit einsetzender Dunkelheit verlies Christoph 13 die Unglücksstelle wieder. Wenig später erreichte ein nachtflugfähiger Rettungshubschrauber aus Dortmund die Einsatzstelle. Aufgrund der Dunkelheit musste dann die Einsatzstelle von der Feuerwehr ausgeleuchtet werden.
Die Demontage der Schiffsschrauben gestaltete sich jedoch schwierig, da spezielles Werkzeug erforderlich war. Ein Mitarbeiter einer Schiffswerft aus Minden konnte letztendlich beim Abbau der Schrauben helfen. Nach rund drei Stunden konnte der junge Mann endlich befreit werden. Ihm gehe es den Umständen entsprechend gut, erklärte Einsatzleiter Patrick Wichmann nach der erfolgreichen Rettung. Der 21-Jährige wurde zunächst im Rettungswagen behandelt, bevor er nach Hannover in die MHH geflogen wurde. „Wir haben heute alle getan, was möglich war. Dass er dort lebend raus gekommen ist, ist den Tauchern zu verdanken“, so Wichmann.
Notfallseelsorger betreuten vor Ort die weiteren Personen der Gruppe, die in dem Boot unterwegs war, sowie die Gäste des anliegenden Campingplatzes.