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„Wenn alles im Glanz erscheint“ – Wolfgang Koopmann berichtet über Sanierungsstand des SGZ

Ovenstädt. Rund vier Jahre stand der Gebäudekomplex leer und nach vier Jahren Bauzeit könnte Ende des Jahres die Eröffnung des Ovenstädter Sport- und Gesundheitszentrums anstehen. Ortsbürgermeister und Kulturgemeinschaftsvorsitzender Wolfgang Koopmann ist zuversichtlich und berichtet über den Stand der Sanierungsarbeiten.

Seit 2017 bemüht sich die Kulturgemeinschaft Ovenstädt, das Sportareal auf dem ehemaligen Schulgelände auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Der aus den 1960er Jahren stammende Komplex mit Lehrschwimmbecken und Sporthalle stand von 2012 bis 2015/16 leer (die Schule wurde aufgrund mangelnder Kinderzahl geschlossen) und entsprach nicht mehr den baulichen Anforderungen. Das wollte Wolfgang Koopmann, Ortsbürgermeister (CDU) und Vorsitzender der Kulturgemeinschaft, nicht so stehen lassen. Ende 2016 gelang ihm der „Durchbruch“ für eine Nachnutzung. Mit geschickten Händen von Ehrenamtlichen und Geflüchteten entsteht Schritt für Schritt das neue Sport- und Gesundheitszentrum (SGZ) an der Straße Auf dem Kampe in Ovenstädt.

„Zuerst wurde das Schulhaus in ein modernes Wohngebäude umfunktioniert“, erzählt Koopmann (65) von den Anfängen in einem Interview vor Ort. „Ein Privatinvestor hat das Haus gekauft und die Wohnungen waren sofort belegt – von jüngeren wie älteren Menschen. Der Urgedanke eines Mehrgenerationenhauses ist damit erfüllt. Dort, wo jetzt das Carport steht, war früher der Spielplatz. Das Privatgelände wurde umzäunt und die Spielgeräte haben wir auf die Wiese am Innenhof, was der ehemalige Schulhof war, versetzt.“ In den Nebengebäuden entsteht ein Zimmer für den Schwimmmeister und ein frei nutzbarer Schulungsraum (für Versammlungen der Kulturgemeinschaft, Deutschunterricht für Geflüchtete und Ähnliches). Das gehe gut voran.

Während der Umbauarbeiten der Sport- und Schwimmhalle stellte sich jedoch heraus, dass die Deckenkonstruktion nicht den heutigen Anforderungen an Statik und Wärmedämmung entsprach. „Die alte Leichtbauweise ist für Turnringe und -seile in der Sporthalle nicht geeignet. Die Dachkonstruktion muss verstärkt werden. Außerdem wurden die alten Glasbaupaneele durch Energiesparfenster ersetzt. Die Sporthalle ist jetzt wesentlich lichtdurchfluteter. Ein Bewegungsmelder schaltet zudem das Licht automatisch ein und aus. So muss ich nicht jedes Mal herkommen, wenn jemand vergessen hat, das Licht auszuschalten“, freut sich Koopmann.

Überhaupt sind er und Karl-Heinz Haßfeld, 2. Vorsitzender des Turn- und Sportvereins Petershagen/Ovenstädt (TuSPO), der zufällig vorbeikam, stolz auf den Fortschritt der Renovierungs- und Sanierungsarbeiten an der Sporthalle. An der Außenfassade befindet sich beispielsweise eine Rampe. „Wird der Notausgang geöffnet, können auch Rollstuhlfahrer sicher nach draußen gelangen“, so Koopmann. Unübersehbar ist auch die neue Lüftungsanlage. „Wo vorher die Fahrradständer standen, sind jetzt zwei getrennte Module untergebracht. Das sorgt für einen leichten Luftstrom und die passenden Temperaturen: Um die 18 Grad in der Sporthalle und 32 Grad im Schwimmbad.“ Die Sporthalle mit Abstellraum, die vom TuSPO genauso dringend benötigt wird wie für Feuerwehrtrainings, Therapieprogramme, die Zumbagruppe und Karnevalstanzgarde, sei praktisch einsatzbereit. Wenn da nicht der Rest der Baustelle wäre.

Der Haupteingang ist zugestellt mit Baumaterial für die künftige Schwimmhalle – das aufwendigste Sanierungsvorhaben innerhalb des Areals. Die Umkleide-, Duschkabinen und Sanitärvorrichtungen, darunter ein gesonderter Raum für Rollstuhlfahrer, befinden sich noch im Rohbau, die gesamte Elektrik muss erneuert, die Decke der Halle verkleidet, die alten Glasbaukanäle durch neue Isolierglasfenster ersetzt werden und vieles mehr. Bis die ersten Gäste im gefüllten Wasserbecken planschen können, ist noch eine Menge Arbeit zu erledigen. Nur gut, dass Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen helfen, das Projekt auch finanziell zu stemmen.

Die Schwimmhalle ist das aufwändigste Sanierungsvorhaben des Projektes. 

Dankbar ist Wolfgang Koopmann vor allem denjenigen Helferinnen und Helfern, die tatkräftig mit anpacken: Gerd Büsing, Horst Schmidt (ehemaliger Schulleiter), Ortsheimatpflegerin Katharina Koch, Rüdiger Koslowski, Horst Beckemeier, Walter Hartmann, Omar Alkhaled, Ahmed Istanbulli, Abdulla Omar und Ahmed Hizani aus Eldagsen, sein Sohn Sven und seine Frau Christa, um nur einige zu nennen.

Und wenn der Urgroßvater, der mit der „Koopmann‘schen Salbe“ weit über das Dorf hinaus als „Wunderdoktor“ bekannt wurde, nicht gewesen wäre, würde der Ortsbürgermeister und Kulturgemeinschaftsvorsitzende wohl nicht so enthusiastisch an das Projekt herangehen. „Unkenstimmen“ zum Trotz: Geht nicht, gibt’s nicht in seinen Augen. „Ich rechne damit, dass das SGZ Ende 2020 fertig sein wird. Wenn alles im Glanz erscheint, haben wir Kita, Fußballplatz, Schwimmbad, Sporthalle, Bouleplatz, Versammlungsräume und Spielgelände auf einem Raum.“

Text: Namira McLeod, Fotos: Namira McLeod und Krischi Meier

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