Petershagen. Lange hat das sechsköpfige Vorstandsteam darauf hingearbeitet, jetzt hat es die Bestätigung schwarz auf weiß: Der Stadtsportverband (SSV) Petershagen e.V. darf ab 1. September 2019 eine Stelle vorhalten für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) – die erste FSJ-Stelle, die von der Stadt Petershagen unterstützt wird. Interessierte Jugendliche und junge Erwachsene, die das 27. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, können sich ab sofort beim SSV bewerben.
„Wir wollen nicht in Beton investieren, sondern in Menschen“, betont Bernd Schäkel, Vorstandsmitglied des SSV Petershagen, in einem Interview. Mit der vom Land Nordrhein-Westfalen erteilten Genehmigung und 6000 Euro dotierten Unterstützung der Stadt Petershagen für die FSJ-Stelle komme endlich der erste Baustein in Bewegung, um für die Vereine Anschub zu leisten. Zwar sei es eher untypisch, dass sich ein Verband dafür einsetze, eigentlich eher Einzelvereine, so Schäkel, aber es gehe ja darum, die erste Hürde zu nehmen. Was die Arbeit mit Ehrenamtlichen und Jugendlichen betreffe, sei das eh nichts Neues.
Der Verantwortung bewusst, stellt sich Schäkel persönlich als „zuständige Stelle“ zur Verfügung, wo sich die oder der FSJ’ler hinwenden kann, um alles rund um Dienstpläne, Urlaub und so weiter absprechen zu können. Die Einsatzgebiete können sich voraussichtlich auf mehrere Vereine erstrecken. Neben einer Einführungswoche gebe es natürlich auch Taschengeld: gut 400 Euro pro Monat plus Auslagenersatz bei einer 39-Stunden-Woche. Davon entfallen 26 Urlaubstage und 25 Bildungstage. Träger ist in diesem Fall der Landessportbund. Offiziell ist die FSJ-Stelle im Sportjugendbereich der Stadt Petershagen ausgeschrieben.
Junge Menschen mit Interessen im sportlichen und sozialen Bereich bekommen im Freien Sozialen Jahr somit praktische Grundlagen an die Hand, die im fachlich-pädagogischen Rahmen liegen. Dafür müsse man noch nicht einmal sportlich aktiv sein, erklärt Schäkel, sondern lediglich höchstens 26 Jahre alt, sich gern im Team engagieren und Spaß daran haben, neue Erfahrungen zu sammeln. Ein Führerschein wäre hilfreich, um im gewissen Umfang mobil zu sein, sei aber keine Bedingung.
Der Stadtsportverband Petershagen e.V. (kurz: SSV) ist nach eigenen Angaben mit Abstand die größte Interessengruppe in Petershagen für 54 Vereine und deren etwa 11.000 Mitglieder. „Somit rund 40 Prozent der Einwohner Petershagens“, so Vorstandsmitglied Schäkel. Von Fuß- und Handball über Tanzen, Schießen, Wasser-, Kampf- und Motorsport, Tennis und Tischtennis bis hin zum Kneippverein und Reitsport umfasse der SSV alle Vereine, die das Sportlerherz begehrt. „Wir kümmern uns um die Förderung des Sportes in Petershagen. Dabei ist uns die Jugendförderung eine besondere Herzensangelegenheit. Wir wollen auch helfen, dass Benachteiligte und Menschen mit Migrationshintergrund einen guten Platz im heimischen Sport finden. Dabei gehören Verwaltungsaufgaben genauso dazu wie das Organisieren überregionaler Veranstaltungen. Wir verstehen uns auch als Mutmacher“, weiß Schäkel.
Aus diesem Grund freut er sich schon auf die ersten FSJ-Interessierten, die ihre Kurzbewerbung per E-Mail an info@ssv-petershagen.de übersenden möchten. Rückfragen können an Bernd Schäkel telefonisch unter 0151/16563785 gestellt werden. Weitere Informationen findet man auf der Website www.ssv-petershagen.de.
Text: Namira McLeod, Foto: Dietmar Meier